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Ein Kurzurlaub in der Toskana

Ich hatte noch fünf Tage Resturlaub und sehnte mich nach etwas Sonne. Die hatte sich Ende Oktober, in Deutschland schon ziemlich rar gemacht. Also suchte ich nach günstigen Flügen in Richtung Mittelmeer. Eher zufällig fand ich einen Flug nach Pisa. Die Toskana gilt ja als eines der beliebtesten Reiseziele Europas. Jeder der die Gegend Italiens besucht hatte, lobte sie in den höchsten Tönen. Ich wollte mich ebenfalls von diesem Charme begeistern lassen und fackelte nicht lange. Der passende Mietwagen war schnell gefunden. Auch bei der Unterkunft hatte ich Glück, denn meine Mutter hatte noch eine Adresse von einem kleinen Hotel in Marina de Pietrasanta. Dort hatten sie, vor einigen Jahren, auf der Durchreise, übernachtet. Mein Mann war ebenfalls begeistert und bald starteten wir zu unserer fünftägigen Reise in die Toskana. Der Flug nach Pisa war ruhig und wir nahmen entspannt unseren Mietwagen in Empfang. Der Weg zu unserem Hotel führte uns zunächst über die Autobahn und dann weiter über die Küstenstraße. Das Hotel lag am Ortsrand und verfügte über 50 Betten. Das Hotelestaurant war nur geöffnet, wenn Bustouristen übernachteten. Überhaupt waren eine ganze Reihe Restaurants und Imbisse entlang der Küste geschlossen, denn die Saison war bereits zu Ende. Wir fanden für den Abend keine Speisemöglichkeit. Aus der Traum von Spaghetti Napoli und Chianti, stattdessen saßen wir in unserem kleinen Hotelzimmer und aßen die restlichen Snacks aus dem Flugzeug.

Der erste Ausflug führte uns nach Lucca. Bei herrlichem Wetter besuchten wir die Kathedrale San Martino. Danach machten wir einen Bummel durch die Stadt und kehrten in einen der vielen urigen Restaurants ein. Die Preise waren happig. Für zwei Gläser Wein, zwei Pizzen und zwei Espresso zahlten wir knapp 100 Euro. Am Abend kam eine Gruppe mit deutschen Bustouristen in unserem Hotel an. Es wurde entsprechend laut, aber dafür war Bar und Restaurant jetzt geöffnet.

Am nächsten Tag fuhren wir in die wohl bekannteste und geschichtsträchtigste Stadt der Toskana, nach Florenz. Das Angebot an Sehenswürdigkeiten war so groß, dass wir uns entschieden ganz darauf zu verzichten und eine ausgiebige Shopping-Tour zu unternehmen. Wir parkten unseren Wagen in der Nähe des Excelsior Hotels und schlenderten am Arno entlang ,in Richtung Ponte Vecchio. Hier findet man ausgezeichnet Geschäfte mit einer großen Auswahl an florentinischen Spezialitäten. Am Nachmittag besuchten wir einen Markt an der Piazzale Vittorio Veneto. Zurecht gilt dieser Markt als Insider-Tipp, denn er wird in der Regel nur von Einheimischen besucht. Ob frisches Obst, leckere Delikatessen oder Dinge des alltäglichen Gebrauches wie Schuhe, Autoreifen oder Bratpfannen, hier ist alles zu finden. Natürlich auch jede Menge Ramsch. Nicht eine der vielen angeblichen Designer Handtaschen, die uns angeboten wurden, war echt! Wir ließen den Abend in Viareggio, einer kleinen Küstenstadt ausklingen.

Unseren vorletzten Tag verbrachten wir in San Gimignano. Wir parkten unser Auto unten im Tal und wählten den beschwerlichen Aufstieg. Dafür wurden wir mit einem atemberaubenden Blick über die hügelreiche Landschaft belohnt. Der Wind schaukelte sanft die unendlich vielen Säulenzypressen. Dieser Anblick wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wir bummelten durch die vielen engen Gassen des Ortskernes und gönnten uns einen großes Eisbecher. Selbstverständlich kauften wir einige Flaschen des bekannten Weißweines, Vernaccia die San Gimignano, der nur in dieser Gegend angebaut und gekeltert wird.

Ansicht San Gimignano

Ansicht San Gimignano ©iStockphoto/Charles03

Am nächsten Morgen verließen wir schon früh das Hotel. Unser Rückflug war erst für den späten Abend geplant und so nutzen wir die Zeit um uns Pisa anzusehen. Klar steuerten wir zuerst den schiefen Turm an. Es wimmelte nur so von Touristen und wir hatten sehr große Probleme einen Parkplatz zu finden. Fast zwei Kilometer Fußweg, mussten wir in Kauf nehmen um endlich ein Blick auf den Turm zu werfen. Der Vorplatz war hoffnungslos überfüllt und es gelang uns nur mit Mühe ein Foto zu schießen. Am Dom und am Baptisterium war die Lage ähnlich. So fuhren wir in die Innenstadt und machten einen Bummel über die Borgostretto, die Hauptgeschäftsstraße Pisas. Hier deckten wir uns mit den letzten Andenken ein, bevor wir am frühen Abend unserer Rückflug antraten. Der Kurzurlaub in der Toskana hat uns sehr begeistert. Wir werden sicher noch einmal dorthin reisen. Dann werden wir aber länger bleiben, um die vielen Sehenswürdigkeiten, unter geführter Leitung, besichtigen zu können.

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