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Toskana – ein Traum von Kunst und Kultur

Ein idealer Ausgangspunkt für einen Toskana-Urlaub am Meer ist Marina di Massa, in der Nähe der Marmorsteinbrüche von Carrara. Was liegt näher als erst einmal Massa selbst und dann die nähere Küsten-Umgebung zu erkunden, also der Bereich bis Viaréggio. Massa selbst liegt etwa fünf Kilometer von Marina di Massa entfernt. Die Stadt schmiegt sich wunderbar an die Apuanischen Alpen. Mittelpunkt ist die Piazza Aranci, die vollkommen mit Orangenbäumen umgeben ist. Der „Dumo Santi Piero e Francesco“, der Dom, wurde hauptsächlich mit Carrara-Marmor erbaut, was ihm ein besonderes Aussehen verleiht. Den schönsten Ausblick bis auf das Meer hat man von der Burg, dem Castello Malaspina. Bei der Weiterfahrt stellt man sehr schnell fest, dass praktisch die gesamte Küste von herrlichen Sandstränden dominiert wird.

Von Viaréggio aus ist es nicht mehr weit nach Pisa, dessen weltberühmten schiefen Turm man schon von weitem erkennt. Rund um den schiefen Turm haben sich unzählige Kitschverkäufer niedergelassen, die überteuertes Zeug verkaufen. Wer schöne Souvenirs in Pisa kaufen möchte, sollte den Ponte di Mezzo aufsuchen, auf dem ein kleiner Kunsthandwerkermarkt zum Kaufen einlädt. Vor allem Kerzen, Töpferwaren und Schmuck findet man im Angebot. Durch ein Tor in der alten Stadtmauer kommt man zur Piazza del Dumo. Rund um den Platz findet man die Taufkirche (Battistero), den Dom (Dumo Santa Maria Assunta) und natürlich den Campanile, den schiefen Turm. Für alle Bauwerke wurde weißer Marmor verwendet. Man staunt, wie schief der Turm tatsächlich ist, der mit enormen technischem Aufwand gestützt wird.

Etwas weiter entfernt sind die berühmten toskanischen Städte und Landschaften. Es muss ja nicht immer Florenz sein, denn beispielsweise Colle di Val d’Elsa und San Gimignano sind mindestens genau so interessant. Colle di Val d’Elsa ist eine zweigeteilte Stadt: die stark vom Mittelalter geprägte Colle Alto und die neuere Colle Basso. Auf den neueren Teil kann man beruhigt verzichten. Die Colle Alto ist eine Reise in die Vergangenheit. Durch schattige Gassen kommt man zur Via del Castello mit dem Palazzo Giusti in dessen Kellergewölbe toskanische Spezialitäten angeboten werden. Doch eine der Hauptattraktionen von Colle di Val d’Elsa ist die Via delle Volte, die beinahe komplett überdacht ist. Hier bekommt der Besucher tatsächlich das Gefühl, ins Mittelalter zurück versetzt zu sein.

Fährt man dann nach San Gimignano weiter, dann grüßt schon von weitem die weltberühmte Silhouette der Stadt, die auf einem der schönen toskanischen Hügeln erbaut wurde. 15, bis zu 54 Meter hohe Türme dominieren die Stadt, in denen früher der Adel Schutz suchte. Da San Gimignano eine verhältnismäßig arme Stadt war, baute man an ihr auch nicht viel herum, deshalb ist auch heute noch vieles im Original erhalten. Dies ist auch der Grund, warum heute mehrere Millionen Menschen die Stadt besuchen. Mittelpunkt von San Gimignano ist die Piazza della Cisterna, ein mit Ziegelsteinen gepflasterter Platz, der von Palästen und Türmen umgeben ist. Die bedeutendste Kirche der Stadt ist Collegiata Maria Assunta mit wirklich beeindruckenden Wandmalereien. Ein Stück von der Kirche entfernt liegt der Palazzo del Popolo, das Rathaus mit einem sehenswerten Innenhof. Zum Rathaus gehört auch der „Torre Grossa“, den man besteigen kann und von dem man einen tollen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung hat.

Genau so interessant ist die von einer über vier Kilometer langen Stadtmauer komplett eingeschlossene Innenstadt von Lucca. Es ist eine lebendige Stadt, deren Wandlung vom Mittelalter zur Renaissance nachzuvollziehen ist. Praktisch in der Mitte der Stadt steht der Duomo San Martino, der Dom, der teilweise wunderschön mit Marmor gestaltet wurde. Immer wieder stößt man auf die Stadtmauer, die begehbar ist und von der man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Für Lucca sollte man mindesten einen halben Tag einplanen, denn praktisch hinter jeder Ecke gibt es neues zu entdecken.

Toskanische Landschaft

Toskanische Landschaft ©iStockphoto/Slawomir Kruz

Ein Pflichtbesuch gehört auch dem Anbaugebiet des Chianti Classico zwischen Siena und Florenz. Um einen Eindruck dieser so berühmten Gegend zu bekommen, sollte man die Straße Chiantigiana benutzen, die durch das ganze Gebiet führt. Man fährt durch die sanfte Hügellandschaft an Zypressen vorbei und kann in Greve die erste Verkostung genießen. Dies kann man am besten, wenn man sich zur Piazza Matteotti begibt. Unter den typischen Arkaden gibt es unzählige kleine Läden, die eine große Auswahl toskanischer Spezialitäten anbieten. Egal in welche Richtung man Greve verlässt, hier ist die Bilderbuch-Toskana, wie auf Postkarten oder in Reiseführern: Landhäuser, Weingüter, Bauernhöfe, die von von Zypressen umgeben sind.

Siena wird oft als die schönste Stadt der Toskana bezeichnet, aber darüber wird auch in Fachkreisen heftig gestritten. Wie ein Magnet zieht die Stadt Touristen an. Manchmal schieben sich die Menschen regelrecht durch die alten Gassen. Wie auch immer, man trifft auf jeden Fall auf die Piazza del Campo mit dem Palazzo Pubblico. Die Piazza selbst hat ein Gefälle von etwa zehn Metern und endet am Rathaus mit seinem im Jahre 1344 fertig gestellten über 100 Meter hohen Turm. Absolut beeindruckend sind die Ausmaße des Doms von Siena, der Dumo Santa Maria Assunta dessen Fußboden komplett aus Marmor besteht.

Mindestens einen ganzen Tag sollte man jedoch für die Capitale der Toskana einplanen: Florenz. Es ist unmöglich die ganzen Kunstschätze und kulturellen Highlights in kurzer Zeit zu besichtigen. Aber ein Rundgang durch die Innenstadt vermittelt einen guten Eindruck dieser außergewöhnlichen Stadt. Doch eines sei vorweg gesagt: Florenz ist eine unglaublich teure Stadt, und zehn Euro Parkgebühr für eine Stunde ist nicht außergewöhnlich. Irgendwann trifft man auf den Dumo Santa Maria del Fiore aus dem 15. Jahrhundert, es ist die drittgrößte Kirche ganz Italiens. Die Fassaden und der Campanile, der Glockenturm, sind, aber das weiß jeder, mit Marmor verkleidet, was das gesamte Ensemble so einmalig macht. Wer nur einen Tag in Florenz ist, der sollte auf eine Innenbesichtigung verzichten, denn man muss oft bis zu zwei Stunden Wartezeit in der Besucherschlange in Kauf nehmen.

Doch das historische Zentrum der Stadt ist so einmalig, dass es zum Unesco-Kulturwelterbe erhoben wurde, und zwar mit Recht. So auch die Piazza della Signora mit dem Palazzo Vecchio. Das Gebäude scheint einer mittelalterlichen Burg nachempfunden. Zum Palast gehört auch ein imposanter Campanile. Jetzt fehlen noch die Uffizien, die man über die Piazzale delgli Uffizi erreicht. Hier befindet sich eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der ganzen Welt. Wer keine Eintrittskarten vorbestellt hat, der ist für einen Besuch chancenlos. Was wäre Florenz ohne die Ponte Vecchio. Warum sich auf der Brücke nur Juweliergeschäfte befinden, geht auf ein Gesetz aus dem Jahre 1593 zurück. Hier schlägt das Herz vor allem der Damen höher, aber für die Mehrzahl der Besucher sind die Schmuckstücke unerschwinglich.

Doch die Toskana bietet noch viel mehr. Man sollte sich vorher umfassend informieren, denn nur dann ist garantiert, das man das Wichtigste nicht versäumt.

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