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Pinocchio

Der italienische Schriftsteller, Carlo Collodi, der Autor des weltberühmten Romans „Die Abenteuer von Pinocchio“, wurde am 24. November 1826 in Florenz geboren, wo er am 26 Oktober 1890 auch starb.

Eigentlich hieß er Carlo Lorenzini, wählte aber als Schriftsteller- Pseudonym den Namen des kleinen Bergdorfes „Collodi“ in der Toskana. In diesem Bergdorf wurde seine Mutter geboren, und er hat dort die größte Zeit seiner Kindheit verbracht. Collodi liegt zwischen Lucca und Pistoia und ist ein Anziehungspunkt der Touristen geworden, da sich hier, eingebettet in die malerische Landschaft der Toskana, der sehenswerte und bekannte Pinocchio- Park befindet.

Carlo Collodi arbeitete als Schriftsteller für viele italienische Zeitschriften und betätigte sich als Journalist und Präfekturangestellter. 1876 begann er Kinderbücher zu schreiben und arbeitete auch für eine „Zeitung für Kinder“, in der kurze Geschichten über Pinocchio, der Holzfigur mit der langen Nase, veröffentlich wurden. Die Kurzgeschichten wurden gesammelt, als Buch zusammengestellt und traten so den Weg, zum Klassiker der Kinderliteratur, an. Der Roman Pinocchio wurde in über 100 Sprachen übersetzt, und mehrfach verfilmt. Carlo Collodi war aber auch politisch interessiert und setzte sich seinerzeit mit großem Engagement für die Unabhängigkeit Italiens ein.

Zu richtigem Weltruhm gelangte der Roman „Die Abenteuer von Pinocchio“ allerdings erst nach dem Tode des Autors. Im 20. Jahrhundert schließlich wurde der Roman auch von der Fachwelt als wertvolles, literarisches Werk anerkannt. Da dieser Roman von unzähligen Italienern gelesen wurde, hatten Ausdruck und Wortwahl großen Einfluss auf die italienische Sprache.

Aus einem Holzscheit, das lebendig scheint, schnitzt der Holzschnitzer Geppetto eine Holzpuppe, die er Pinocchio nennt. Tatsächlich entpuppt sich Pinocchio als kleiner, aufgeweckter Junge. Geppetto unternimmt nun alles, um Pinocchio zu erziehen und schickt ihn in die Schule. Doch Pinocchio hat nur Flausen im Kopf und rutscht von einem Abenteuer in das andere. Die Länge seiner Nase ist ein sichtbares Zeichen dafür, ob er schwindelt oder die Wahrheit sagt. Sie wächst, wenn er schwindelt.

Er erlebt viele Abenteuer. So entkommt er noch in letzter Minute einem Feuerfresser, der ihn gern gebraten hätte, und kurze Zeit später begegnet er Räubern, die ihn einfach an einen Ast hängen. Ein Abenteuer folgt dem nächsten, und sicher wären einige nicht gut für Pinocchio ausgegangen, gäbe es da nicht die gute Fee, die ihn immer wieder auf den guten und richtigen Weg zurückführt. Seinen Vorsatz, sich zu bessern, vergisst Pinocchio jedoch stets schnell wieder und so dauert es sehr lange, bis aus dem widerspenstigen Jungen ein guter Bub wird. Es ist ein langer Weg, bis Pinocchio und sein Vater endlich wieder vereint sind und Pinocchio zu einem ehrlichen und verantwortungsbewussten Jungen wird.

Pinocchio

Pinocchio ©iStockphoto/Angela Sorrentino

Der Roman führt die Kinder in eine Welt der fantastischen Figuren, in der Tiere sprechen können, geheimnisvolle Feen vorkommen und in der sich Pinocchio sogar in einen Esel und auch wieder in die Menschengestalt verwandeln kann. Der Roman kann somit in die Rubrik der fantastischen Märchen eingeordnet werden. Pinocchios Abenteuer beschreiben auf kindliche und fantastische Weise die Entwicklung eines Kindes zum Erwachsenen. Pinocchio lernt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, was mit Hilfe seiner Nase, die beim Lügen wächst, und mit Hilfe verständnisvoller Erwachsenen, schließlich auch gelingt.

Das pädagogische Ziel ist, den Kindern, durch die Figur Pinocchios, aufzuzeigen, dass man das Leben mit Unaufrichtigkeit, Ungehorsam und Faulheit nicht meistern kann. In dem Roman wird, seitens der „guten Erwachsenen“ nicht mit Druck und Autorität vorgegangen, sondern stattdessen mit viel Verständnis, Nachsicht und Liebe.

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