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Florenz in 3 Tagen. Diese Sehenswürdigkeiten sollte man sehen

Brunelleschi, Giotto, Vasari, Dante, Medici, Michelangelo und nicht zu vergessen Leonardo da Vinci – alle diese Namen verbindet ein Ort in Norditalien, die toskanische Hauptstadt Florenz.

Warum zählt Florenz zu den beliebtesten Städten der Welt?

Die Geschichte der Stadt begann lange vor der römischen Veteranenkolonie im Jahr 59 n. Chr. Nachhaltig geprägt wurde Florenz ab dem 13. Jahrhundert. Bis dahin regierte der Adel, Abhängigkeiten und Herrschaftsansprüche wechselten häufig im Mittelalter. Zugehörigkeiten änderten sich schnell. Freunde von gestern konnten morgen schon an der Seite des Feindes stehen. Zunehmend wurde das Volk in Entscheidungen mit eingebunden, es bildeten sich Gremien, beispielsweise die Zünfte und die Priori sowie der Rat der Hundert. Nun konnten erstmals auch wohlhabende Bürger mit über die Geschicke der Stadt bestimmen. Es war der Anbruch einer neuen Ära, in der mächtige Familien die Chance bekamen, ihren Einfluss in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht in den hohen Räten der Stadtstaaten maßgeblich zu vergrößern. Je wohlhabender, desto größer war der Machtanspruch einer Familie, den sie öffentlich durch die sogenannten Geschlechtertürme zur Schau stellten. Diese Wohntürme waren einerseits ideal zu verteidigen und anderseits konnte man anhand der Höhe des Turms den Wohlstand der Familie erkennen. Alte Gemälde zeigen das damalige Florentiner Stadtbild mit mehr als 160 dieser Geschlechtertürme.

Ghibellinen und Guelfen

Die Familie Uberti galt als eine der mächtigsten in Florenz. Sie gehörten zu den Ghibellinen, den Anhängern des Kaisers. Gegner waren die Guelfen, wie beispielsweise die Buondelmonti-Familie, die sich als Anhänger des Papstes sahen. Die Auseinandersetzungen zogen sich über mehrere Jahrhunderte hin. Kurzzeitig konnten sich die Ghibellinen behaupten, allerdings besiegten die Guelfen 1266 wiederum die Armee des Kaisers in der Schlacht von Beneveto. Daraufhin wurde die Familie Uberti verstoßen und deren Besitztümer zerstört. Jahrelang blieben die Trümmer als eine Art Mahnmal liegen. Später entstanden auf dem früheren Besitz dieser Familie die heute so historisch wertvollen Bauwerke wie der Palazzo Vecchio und die Uffizien. Während dieser Zeit wurde auch einer der bekanntesten Philosophen und Poeten Italiens geboren – Dante. Im 14. Jahrhundert wurde Florenz zusätzlich von der Pest heimgesucht. Viele Überlebende der wohlhabenden Familien bauten zum Dank Kirchen. Dies erklärt die hohe Dichte an Kirchen in dieser Stadt.

Die Familie Medici

Erst als die Familie Medici die politische Bühne betrat, wurde es etwas „ruhiger“. Sie hatten durch ihre Banken den nötigen finanziellen Spielraum und Einfluss. Florenz erblühte zum Handels- und Bankenzentrum Europas. Die Medicis waren große Freunde der Kunst und beschäftigten neben guten lokalen Künstlern die großen Meister dieser Zeit. Viele der Sakralbauten zeigen byzantinische Elemente wie beispielsweise im Baptisterium. Diese gehen zurück auf eine Vielzahl geretteter Schriften aus Konstantinopel. Dadurch konnten Gelehrte und Künstler diese wertvollen, bis in die Antike zurückreichenden Dokumente studieren. Es war auch die Zeit der Rückbesinnung auf den Geist und die Tugenden der Antike, die in Florenz zu neuem Leben erweckt wurden. Das ist auch der Grund dafür, warum Florenz zu Recht als die Wiege der Renaissance bezeichnet wird.

Savonarola

Dem Bußprediger Savonarola gelang es dennoch, die Familie Medici für kurze Zeit aus der Region zu vertreiben. Allerdings brachte er schnell die Bürger gegen sich auf und letztendlich war ihm der Tod auf dem Scheiterhaufen bestimmt.

Die Rückkehr der Familie Medici

Die Medicis förderten fortan die Kunst noch intensiver und ihnen haben wir es heute zu verdanken, dass so viele wertvolle Kunstsammlungen in Florenz verblieben. Denn nach dem Ableben des letzten Familienmitglieds der Medici im 18. Jahrhundert wurde das kulturelle Erbe den Bürgern der Stadt geschenkt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Florenz

Florenz ©iStockphoto/Jocelyn Lin

Für die erste Orientierung

Florenz gleicht einem Füllhorn an kulturellen Highlights – ein überwältigendes Angebot erwartet den Besucher. Überwältigend ist auch der Ansturm auf Florenz: Zu den etwa 500.000 Einwohnern kommen jährlich 6 Millionen Touristen, die sich in erster Linie für die umfangreichen Kulturschätze interessieren. Aus diesem Grund ist es hilfreich, sich vorab ein wenig zu informieren, was einen am meisten interessiert. In 3 Tagen lassen sich schon sehr viele der Sehenswürdigkeiten entdecken. Wer gerne Museen besucht und die Hauptsehenswürdigkeiten wie Palazzo Vecchio, Accademia Galerien, Uffizien und den Palazzo Pitti sowie die großen Kirchen besuchen möchte, sollte sich die Firenze Card näher ansehen. Mit ihr ist der Eintritt in die meisten Museen und Kichern bereits enthalten. Außerdem fährt man während der Gültigkeitsdauer von 72 Stunden kostenlos mit dem öffentlichen Nahverkehr, zusätzlich ist in einigen Museen das WLAN kostenlos. Das Hauptargument für die Firenze Card ist jedoch, dass lästiges Schlangestehen an den Museumseingängen in der Regel entfällt.

Free Walking Touren

Wer nicht jedes historische Gebäude von innen sehen will, oder sich erst einmal einen groben Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten verschaffen möchte, kann sich auch einer der Free Walking Touren anschließen. Neben einem kurzweiligen Rundgang durch die historische Altstadt gibt es eine Fülle von Informationen über die Geschichte der Stadt. Dabei bleibt noch genügend Zeit, das Dolce Vita in den engen Gassen und auf den prächtigen Plätzen von gemütlichen Cafés aus zu genießen. Diese Touren sind absolut empfehlenswert und kostenlos, jeder Teilnehmer gibt am Ende so viel Trinkgeld, wie ihm diese Tour Wert war.

Die großartigsten Sehenswürdigkeiten im Detail:

Piazza della Signoria

Signoria bedeutet übersetzt soviel wie Herrschaft. Aus diesem Grund nannten die Florentiner ihre Regierung auch Signoria. Während die heutige Piazza della Republica das wirtschaftliche und die Piazza del Duomo das kirchliche Zentrum von Florenz waren und auch heute noch sind, ist die Piazza della Signoria seit dem Mittelalter die politische Bühne.

Neben dem Palazzo Vecchio fällt vor allem Gianbolognas Reiterstandbild von Cosimo I. de Medici auf sowie der von Bartolomeo Ammannati und seinen Assistenten gebaute octagonale Neptunbrunnen. Er wurde 1565 zur Vermählung von Francesco I. de Medici und der Großherzogin Johanna von Österreich geschaffen. Am Hauptportal des Palazzo Vecchios stehen heute kleine Skulpturen von Adam und Eva, Luigi Arrighetti schuf sie 1910. Rechts am Eingang steht die Statue mit Herkules und Cacus von Baccion Bandinelli. Links davon hat man eine Replik des weltbekannten Davids von Michelangelo postiert – das Original befindet sich im Museum der Accademia Galerie. Außerdem bewachen zwei Medici-Löwen den Haupteingang des Palastes.
In unmittelbarer Nähe zum Brunnen weist eine Gedenktafel im Boden auf das Ereignis vom 23. Mai 1498 hin, es war der Todestag von Savonarola. An dieser Stelle wurde er bei lebendigem Leib auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Einmal im Jahr gedenken die Florentiner dem Bußprediger und legen an diesem Ort, wo er den Ketzertod fand, Blumen nieder.

Palazzo Vecchio

Wer zum ersten Mal die Piazza della Signoria betritt, wird vom mächtigen Palazzo Vecchio beeindruckt sein. Äußerlich gleicht das massive Mauerwerk mit Bossen, einem überstehenden Geschoss mit Schwalbenschwanzzinnen und einem überhängenden Balkon, doch eher einer Burg als einem Palast. Der viereckige Turm ist in das Gebäude integriert und im unteren Bereich zugleich die Außenmauer des Palazzos. Knapp unterhalb der Spitze umgibt den Turm ein ebenfalls überhängendes Zinnengeschoss. Von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf den Arno und die mittelalterliche Brücke. Die Palazzos dieser Zeit glichen oftmals Festungen, waren innen jedoch ganz normale Wohnhäuser mit einem Innenhof. Als Vorbild für den Palast dienten der Palazzo del Imperatorre im Vorort Prato und der etwa 60 Kilometer südwestlich von Florenz gelegene Palazzo die Priori in Volterra.

Aufgrund ständiger Bedrohungen wollte man für die Stadtregierung einen Ort sicheren Ort schaffen, wo diese sicher vor feindlichen Angriffen war. Deshalb wurde der Architekt Arnolfo di Cambio im Jahr 1299 beauftragt, einen entsprechenden Entwurf vorzulegen. Er präsentierte einen monströsen und wehrhaft anmutenden Bau. Nach der Fertigstellung 1314 diente der Palast zugleich als Wohn- und Arbeitsstätte für die Abgeordneten. Deshalb verwundert die Architektur des Gebäudes nicht wirklich. Ganz oben im zweiten Stockwerk waren die Wohn- und Diensträume der Abgeordneten untergebracht. Im ersten Stock fand sich der „Rat der Hundert“ zusammen, und im fast fensterlosen Erdgeschoss versammelte sich der aus 300 Mitgliedern bestehende Bürgerrat.

Der Palazzo strahlt eine außergewöhnliche Macht und Erhabenheit aus, die bereits unmittelbar nach der Fertigstellung zu spüren war, was auch die Absicht des Erbauers war. Immerhin trug es maßgeblich dazu bei, dass sich Florenz jahrhundertelang jeglicher feindlicher Übergriffe widersetzen konnte. Später, zu Zeiten der Familie Medici, diente ihnen der Palast als Wohn- und Regierungssitz. Trotz einiger Umbauten und Erweiterungen ist der Palast mit seinen Schwalbenschwanzzinnen und vor allem wegen seines ungewöhnlichen 94 Meter hohen Arnolfo-Turms noch immer eines der markantesten Wahrzeichen in der Silhouette der Stadt Florenz. Heute teilen sich das Rathaus und ein Museum den Palazzo.

Besonders beeindruckend ist zweifelsohne der Salone die Cinquencento, der Saal der Fünfhundert. Er hat eine Fläche von etwas 52 x 22 Meter und eine freitragende Kassettendecke mit Holztäfelung und 93 Gemälden. Der Saal entstand 1495 unter der Leitung von Antonio da Sangallo auf Wunsch des Dominikanermönchs Girolamo Savonarola, der nach der Vertreibung der Medicis eine Republik ausgerufen hatte und einen großen Raum für die 500 Mitglieder des Allgemeinen Rates des Volkes, Consiglio Generale del Popolo, benötigte. Nicht weniger beeindruckend sind die monumentalen Malereien Giorgio Vasaris entlang der beiden Seiten des Saales.

Teil des Museums sind auch die wunderschön gestalteten Wohn- und Arbeitsräume der Familie Medici. Jedem Mitglied der Familie ist ein prachtvoll ausgeschmückter Raum gewidmet. Insbesondere Cosimo I. de Medici und seiner spanischen Gattin Eleonora di Toledo ist es zu verdanken, dass die Zimmer mit wunderschönen Gemälden und faszinierenden Fresken verziert wurden. Ein besonderer Augenschmaus ist das Quartier der Elemente und der Raum von Eleonora sowie deren kleine, prunkvoll ausgeschmückte Kapelle. Aber auch der Saal der Lilien mit den prächtigen Ornamenten und Portalen aus dem 15. Jahrhundert ist sehenswert.

Absolut empfehlenswert ist auch ein Blick hinter die „Kulissen“ des Palazzo Vecchios. Angefangen bei den nicht öffentlichen Privatgemächern und den geheimen Gängen der fast dreihundert Jahre herrschenden Familie Medici. Cosimos spanische Ehefrau Eleonora entsprach nicht dem damals gültigen Bild einer Frau. Sie interessierte sich für das Geschehen und wollte am politischen Leben teilhaben. Deshalb ließ sie an einer Wand des Saals gut getarnte Sehschlitze in den Saal der Fünfhundert einbauen. Von einem Nebenraum konnte sie so das politische Geschehen während der Versammlungen hautnah verfolgen und alles sehen und hören.
Ein besonderes Juwel von manieristischer Kunst beherbergt das Studio Francescos I. de Medici. Hier meditierte er und bewahrte einige seiner Schätze auf. Der kleine Raum ist voll gespickt mit vielen interessanten Gemälden, Geheimfächern sowie einer verborgenen Tür. Nicht weniger interessant ist die Garderobe, auch Kartenraum genannt. Dort zieren handgemalte Landkarten aus dem 16. Jahrhundert die Türen der Schränke. Diese wertvollen Dokumente geben uns ungeahnte Einblicke in das damalige Wissen. Einige Karten zeigen sogar mehr als man auf den ersten Blick erkennen mag. Inschriften, Symbole und Anmerkungen auf den Karten laden zum Erforschen ein – schön zu sehen auf der Karte von Afrika. Doch auch hinter der einen oder anderen Tür gibt es mehr zu Entdecken. Beispielsweise hinter der Karte von Armenien. Hier beginnt der Geheimgang zu Cosimo I. de Medicis Geheimkammer, dem Tesoretto.

Loggia della Signoria

Die Loggia dei Lanzi, wie sie auch genannt wird, befindet sich gegenüber des Hauptportals des Palazzo Vecchios. Der Name leitet sich von Cosimos persönlichen Wachen, den Pikenieren ab – vergleichbar mit den Landsknechten und ausgerüstet mit einer langen Pike, dem Spieß. Die Loggia diente den Würdenträgern bei offiziellen Zeremonien und Empfängen als Schutz bei schlechtem Wetter. Auch hier bewachen die Medici-Löwen die Treppe zur Loggia, wo unter anderem die vier Kardinaltugenden der römischen Welt dargestellt sind: Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Weisheit. Außerdem stehen hier Skulpturen, die den Raub der Sabinerinnen zeigen und Perseus, der das geköpfte Haupt des Medusas in der Hand hält.

Galleria degli Uffizi

Uffizi bedeutet übersetzt Büros. Es sollte der neue Regierungs- und Verwaltungssitz des Großherzogs Cosimo I. sein. Der Hofbaumeister Vasari erbaute 1559 den U-förmigen Palazzo degli Uffizi direkt neben dem Palazzo Vecchio. Der Bau zieht sich bis zum Ufer des Arno. Im langen Innenhof, der Piazza degli Uffizi, integrierte Vasari kleine Nischen und dekorierte sie mit Statuen historischer Persönlichkeiten. Wer sich ebenfalls hier verewigen lassen möchte, kann dies zumindest auf Papier bekommen. Denn eine Vielzahl von Malern bieten hier ihre ausgezeichneten Zeichenkünste an.

Erst später ließ Cosimos Thronfolger Francesco I. den Bau um ein weiteres Stockwerk vergrößern und brachte dort seine vielen Kunstgegenstände unter, in erster Linie Gemälde. So wurden die Uffizien zur ältesten Kunstsammlung der Welt. Sie beherbergen nicht nur Italiens größte und wertvollste Kunstsammlung, sondern auch die weltweit größte Sammlung an Kunst aus der Renaissance des 16. und 17. Jahrhunderts, gesammelt von der Familie Medici. Anna Maria Luisa de Medici war die letzte Nachfahrin der Medici und Schwester des letzten Medici-Großherzogs. Sie starb 1743 und schenkte die wertvolle Kunstsammlung zuvor den Bürgern von Florenz.

Die Sammlungen sind chronologisch und nach Schulen geordnet. Die Portraits der Medici-Familien sind im ersten Stockwerk, ebenso andere italienische Werke. In den neuen blauen Sälen befinden sich die Werke spanischer, französischer und niederländischer Künstler wie Rubens, Rembrandt und van Dyck. Die griechischen und römischen Statuen sind wie die flämischen Gobelins auf dem zweiten Stockwerk zu finden. Die wertvollsten Statuen werden in der achteckigen Tribuna del Buontalenti präsentiert. Sandro Botticellis Geburt der Venus kann bei den Frühwerken der Renaissance bewundert werden und im 2013 eröffneten rosa Saal ist eines von Michelangelos bekanntesten Gemälden zu sehen, Tondo Doni.

Aufgrund der Berühmtheit der Uffizien sind lange Schlangen am Einlass nicht selten. Um dort nicht kostbare Zeit zu verschwenden, sollten Besucher unbedingt einen Besuchstermine vorher online vereinbaren oder die Firenze Card nutzen.

Ponte Vecchio

Ponte Vecchio wird die letzte vollständig erhaltene Brücke genannt, die glücklicherweise beim Abzug der deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg nicht gesprengt wurde. Vecchio bedeutet übrigens „alt“, also die Alte Brücke. Sie wurde 1345 erbaut, nachdem die vorherige Brücke durch eine Flut zerstört wurde. Im Mittelalter wurden Häuser aufgrund von Platzmangel oftmals auf Brücken gebaut. Zunächst wohnten vor allem Metzger und Gerber in den kleinen Häusern, die hier ihrem Handwerk nachgingen. Zumindest solange, bis sich die Medicis in ihrem oberirdisch verlaufenden Vasarikorridor von den aufsteigenden Gerüchen belästigt fühlten. 1593 beschloß Herzog Ferdinand I., dass diese Zünfte zugunsten eines „geruchsfreien“ Gewerbes weichen mussten. Daraufhin siedelten sich dort Goldschmiede an, und bis heute sind diese kleinen und urigen Ladengeschäfte mit ihren prachtvollen Auslagen ausnahmslos den Juwelieren vorbehalten. Daneben tummeln sich vor allem Musiker und Künstler, die auf eine lohnende Einnahmequelle hoffen. Die Brücke verbindet den nördlichen mit dem südlichen Stadtteil, genannt Oltrarno. Am Südufer befindet sich der Manelli Turm, der in früheren Zeiten zur Stadtverteidigung diente.

Vasarikorridor

1565 zog die Familie Medici in ihren neu erworbenen Palast. Cosimos Hof-Architekt und Maler Giorgio Vasari sollte daraufhin einen oberirdisch verlaufenden Gang vom Palazzo Vecchio zum Palazzo Pitti entwerfen. Über diesen sollten sie ungesehen und trockenen Fußes den fast einen Kilometer langen Weg von ihrem neuen Wohnsitz zum Regierungssitz zurücklegen können. Vasari baute den Korridor in nur fünf Monaten. Rückblickend auf diese Epoche und die Zustände dieser Zeit betrachtend, war es für die Adligen auf diesem Weg auch deutlich sicherer als unten auf der Straße.
Heute schmücken beinahe 1000 Gemälde die Wände des Korridors. Führungen unter strenger Aufsicht werden angeboten, doch es herrscht striktes Fotografierverbot. Lediglich durch die Fenster nach draußen ist das Fotografieren erlaubt – doch auch diese Perspektive ist durchaus sehenswert.

Palazzo Pitti, Boboli-Garten

1457 lies der Florentiner Bankier Luca Pitti das Schloss nach einem Entwurf von Luca Fancelli bauen. Im Jahr 1465 war der zentrale Bau fertiggestellt. Cosimos Gattin Eleonora di Toledo erwarb 1549 das Schloss, nachdem die Nachfahren Luca Pittis mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Sie wollte aus gesundheitlichen Gründen aus der Altstadt in das damals noch relativ schwach besiedelte Gebiet umziehen. Dazu wurden umfangreiche Erweiterungen durchgeführt. Die Medicis gaben auch den wunderschönen Boboli-Garten hinter dem Palazzo in Auftrag.

Im Garten entstand Buontalentis wunderschöne, mit Stalaktiten gestaltete Grotte. Im Innenhof des Palazzos errichtete man den beeindruckenden Artischocken-Brunnen. Heute gibt es überwachsene Bogengänge und fantasievoll inszenierte Wasserspiele mit Fontänen und Springbrunnen, das Porzellanmuseum im Kavaliersgarten mit wunderschöner Aussicht auf die toskanischen Hügeln, das Silber-Museum mit dem Silberschatz der Medici im Rittergarten und eine Zypressenallee. Verspielte, kleine Lichtungen mit antik anmutenden Skulpturen laden zum romantischen Verweilen im Grünen ein und machen den Boboli-Garten zu einer wahren Ruheoase im pulsierenden Florenz.

Heute beherbergt der Palazzo eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen. Es gibt auch Einzeltickets für den Palazzo und den Garten. In der zweitwichtigsten Galerie nach den Uffizien, der Galleria Palatina, ist eine sehr große Anzahl von Renaissance- und Barockbildern zu sehen. Die Kleider aus der Zeit der Medici und später finden sich in der Galleria del Costume, während die königlichen Kutschen im Museo delle Carozze ausgestellt sind und Kunst aus dem 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es in der Galleria d’Arte Moderne zu sehen.

Porta Romana

Dieses imposante Stadttor befindet sich an der südlichen Stadtmauer von Florenz, im Stadtteil Oltrarno, nahe des Palazzo Pittis. Man gelangt auch durch einen an der Rückseite des Boboli-Garten gelegenen Ausgangs hierher. Die riesigen Holztore zieren überdimensionale Metallbeschläge, eingerahmt von einem mächtigen Mauerwerk.

Basilika San Miniato al Monte

Direkt an der Viale Galileo, in den Hügeln von Florenz, liegt die Basilika San Miniato al Monte, ein weiteres Highlight italienischer Kirchengeschichte. Diese Kirche im romanischen Stil gilt als eine der schönsten Kirchen Italiens mit weißem Carrara-Marmor. Besonders auffällig ist das Innere mit einer halbhohen Plattform für den Chor. Die Aussicht vor diesem Bischofspalast gewährt einen spektakulären Blick auf die Stadt.

Piazzale Michelangelo

Zweihundert Meter unterhalb der Kirche San Miniato befindet sich der Piazzale Michelangelo, direkt an der Viale Galileo – der Aussichtspunkt mit dem berühmten Postkartenpanorama von Florenz, den eine Bronzekopie von Michelangelos David schmückt. Ein Platz, perfekt für einen romantischen Sundowner in Zweisamkeit. Getränke und Snacks gibt es zu hauf, eine Etage tiefer ist eine beliebte Bar. Den Platz entwarf ein lokaler Architekt namens Giuseppe Poggi 1860 während der großen Aufräumarbeiten, die in der Zeit stattfanden als Florenz die Hauptstadt Italiens war.

Iris- und Rosengarten

Eingerahmt ist der Piazzale Michelangelo von zwei tiefer liegenden Blumengärten. Wer etwas Zeit hat, kann hier das Stadtwappen von Florenz, die Iris, in den schönsten Farben erleben. Ebenso sehenswert ist der Rosengarten mit seiner prächtigen Blütenpracht. Der Garten eignet sich übrigens perfekt für ein Picknick im Grünen. Außerdem hat man von hier einen fantastischen Blick über das rote Dächermeer der Stadt.

Santa Croce

Neben dem Palazzo Vecchio stammen auch die Entwürfe der Kirche Santa Croce aus der Feder von Arnolfo del Cambio. Und obwohl das Mittelschiff der Kirche mit über 34 Metern höher ist als das Mittelschiff der Notre-Dame in Paris, ist diese Kirche eher wegen ihrer Grabmale bekannt. Hier ruhen die Meister ihres Metiers: Michelangelo – der Bildhauer, der sich als Maler verstand, Machiavelli – der philosophische Staatsrepräsentant und Geschichtsschreiber, Rossini – der Opernkomponist und Sänger, sowie Galileo Galilei – der Physiker, Astronom, Mathematiker und Philosoph. Er, der sich die Schräglage des Schiefen Turms von Pisa bei der Erforschung der Fallgesetze zu Nutzen machte. Und, natürlich nicht zu vergessen, das Kenotaph für Italiens wichtigsten und einflussreichsten Poeten, Dante. Vor dem imposanten Eingangsportal der Kirche erinnert eine überlebensgroße Statue an Dante.

Am Südportal verbindet der Kreuzgang die Kirche mit dem ehemaligen Kloster. Heute beherbergen die historischen Räume ein kleines Museum mit sehr alten Fresken sowie eine Schule für Lederverarbeitung. Dieses Handwerk war im spätmittelalterlichen Florenz eine wichtige Zunft und ist bis heute von großer wirtschaftlicher Bedeutung für diese Region. In der Lehranstalt mit angeschlossenen Verkaufsräumen bieten sich spannende Einblicke in das Leder-Handwerk. Doch nicht nur hier lassen sich Schuhe, Taschen, Gürtel, Ledereinbände für Bücher, Jacken etc. erstehen, auch in den Straßen rund um San Lorenzo, der Medici-Kapelle, haben sich Leder-Boutiquen und Straßenhändler etabliert.

Santa Maria del Fiore

Und noch ein weiteres bedeutendes Bauwerk trägt die Handschrift Arnolfo de Cambios in dieser Stadt. Das 1296 entworfene Bauwerk ist aus der Silhouette von Florenz nicht mehr wegzudenken. Es handelt sich hierbei um den großen Dom Santa Maria del Fiore, auch schlicht Duomo genannt. Mit seiner imposanten, von Brunelleschi entworfenen Kuppel zählt der Dom zu den beeindruckendsten sakralen Bauten in Florenz. Ab 1351 führte Francesco Talenti den Bau fort und vergrößterte die Kathedrale erheblich.

Heute ähnelt die dreifarbige Marmorfassade mit ihrem weißen, rosafarbenen und grünen Marmor der des Glockenturms. Im Inneren der Duomo mag man sich im ersten Moment irritiert umsehen, denn die Kirche ist eher dezent ausgestattet. Es bedarf eines genauen Blickes, um all die filigranen und bewusst inszenierten Teile zu einem Puzzle zusammenzufügen. Sehr leicht werden dabei die vielen wunderbaren Mosaiken im Fußboden durch die Masse an Touristen völlig übersehen. Die wunderschönen Gemälde an den Wänden, vor allem das von Michelino, welches Dante vor dem Hintergrund seines literarischen Meisterwerks „Die göttliche Komödie“ zeigt. Eine ganz besondere Beachtung sollte das von Vasari in der Kuppel begonnene und von Zuccari fertiggestellte Fresko des Jüngsten Gerichts finden. Es zählt mit 4000 m² als flächenmäßig größter zusammenhängender Fresken-Zyklus christlicher Themen ebenso zu den Höhepunkten eines Dombesuchs, wie die fünfzig Fenster mit der Darstellung biblischer Szenen.

Im Keller sind Ausgrabungen zu sehen, die unter anderem die Überreste von Santa Reparata zeigen, die an dieser Stelle seit dem frühen Mittelalter gestanden hat.

Santa Maria del Fiore – Kuppel

Wer schwindelfrei ist, der sollte sich die fantastische Sicht von der Aussichtsplattform um die Laterne, oben auf der Kuppel, nicht entgehen lassen. Der Weg zur Kuppel führt über eine Galerie und erlaubt eine nahe Ansicht der Apsis mit ihrem beeindruckenden Kuppel-Fresko. Anschließend geht es über eine enge und steile Treppe zwischen der Innen- und Außenhaut der Kuppel nach oben auf die Terrasse. Als die Kirche 1436 von Papst Eugen IV. geweiht wurde, war dies die größte Kuppel der Welt; die Laterne wurde erst später gebaut.

Santa Maria del Fiore – Campanile

Keine Kirche ohne Glocken und so ergänzt Giottos Glockenturm, der 85 Meter hohe Campanile, das Ensemble aus Kirche und Baptisterium perfekt mit seiner dreifarbigen Marmorfassade. Giotto entwarf als Baumeister der Stadt diesen Turm im Jahr 1334. Fertiggestellt wurde er erst 1359. Von oben bietet sich ein atemberaubender Blick auf die gegenüberliegende Kuppel der Kathedrale, die Stadt und die umliegenden Hügel der Toskana.

Museum dell‘Opera del Duomo

Das Museum befindet sich östlich der Kathedrale und beherbergt wertvolle Kunstwerke aus der Kirche und die Originaltüren der Taufkirche. Die Ausstellung gibt auch Aufschluss über den Bau der Kathedrale.

Baptisterium

Das älteste Gebäude auf der Piazza del Duomo steht gegenüber der Frontseite des Doms. Dort wird man von den gold schimmernden Paradiespforten der Taufkirche San Giovanni, auch Baptisterium genannt, geblendet. Diese vergoldeten Türen zeigen zwölf biblische Szenen des Alten Testaments in einer bis zu dieser Zeit nicht bekannten Detailgenauigkeit. Ansatzweise vermitteln diese filigran geschaffenen Szenen sogar eine dreidimensionale Ansicht. Obwohl es sich bei den Türen nur um Kopien handelt und die Originale im Museum Santa Maria del Fiore hinter dem Dom besichtigt werden können, spiegeln selbst diese Kopien Ghibertis zwanzig Jahre dauernde, meisterhafte Arbeit wieder.

So einzigartig die Paradiespforte auch sein mag, das wahre Juwel eröffnet sich dem Besucher erst im Inneren von Dantes Taufkirche. An der Decke der Kuppel befinden sich nicht wie üblich Fresken, sondern ein byzantinisches Kuppelmosaik, zusammengesetzt aus Millionen von Mosaiksteinen. Über 100 Jahre dauerte die Fertigstellung dieses phänomenalen Werks. Das große Rundbild zeigt Christus als Richter. Zu seiner Linken sind die Verdammten in der Hölle Satans zu sehen und auf seiner Rechten die Erwählten. Während christliche Szenen die Kuppel nahe des Himmels füllen, ist der Boden dieses Bauwerks mit dem Wissen um die Gestirne zu Zeiten des Spätmittelalters verziert. Fantastische Marmor-Mosaike zeigen das damalige astronomische Wissen.

Bargello

1255 wurde der Bargello als Sitz des Stadtkommandanten von Vasari da Lapo Tedesco entworfen, dem Vater von Arnolfo de Cambio. Es wurde der Turm des Boscoli aus dem 12. Jahrhundert in das Bauwerk integriert. Cosimo I. schaffte den Stadthalter ab, und das Gebäude wurde der Amtssitz des Bargellos, des Polizeichefs. Später wurde es als Gefängnis und der Innenhof als Hinrichtungsstätte genutzt. Ab 1865 baute man es zum ersten Nationalmuseum Italiens um. Im großen Raum in der Nähe der Treppen befinden sich Michelangelos Bacchus und Brutus sowie weitere seiner Skulpturen. Außerdem werden im Raum des Donatello im zweiten Stock die Entwürfe der Tafelbilder vom Wettbewerb für die Pardiespforte des Baptisteriums gezeigt. Im dritten Stock finden sich in erster Linie Waffen- und Rüstungsgegenstände.

Accademia Galerie in San Giovanni

Die meisten Besucher zieht es wegen Michelangelos David in das Museum, das montags geschlossen ist. Hier steht Michelangelos David im Original – 5,17 Meter groß. Wir kennen die fast dreitausend Jahre alte Geschichte aus dem Buch Samuel, den ungleichen Kampf, David gegen Goliath. Michelangelos Skulptur zeigt David vor dem Kampf. Die Steinschleuder auf seiner linken Schulter, während in seiner rechten Hand der Stein versteckt ist, der kurz darauf die Stirn seines Herausforderers treffen wird und Goliath damit zu Boden streckt, was für die Israeliten den unerwarteten Sieg über die Philister bedeutet.
Doch die Akademie hat weit mehr zu bieten als nur Michelangelos David. Es sind Musikinstrumente des angrenzenden Musikkonservatoriums ausgestellt, religiöse Gemälde aus dem 13. bis 16. Jahrhundert sowie weitere Skulpturen im zweiten Stockwerk. Großherzog Leopold vereinte Ende des 18. Jahrhunderts alle Kunstschulen von Florenz in die Accademia Galerien mit angeschlossenem Museum.

Basilika San Lorenzo

Es ist eine der ältesten Kirchen von Florenz, deren Anfänge bis in das 4. Jahrhundert zurückreichen. 1420 war Brunelleschi vom Gründer der Medici-Bank Giovanni di Bicci de Medici mit der Erweiterung beauftragt worden. Seitdem ist es die Pfarrkirche der Familie Medici, wo auch die Familienmitglieder begraben sind. Das Äußere ist wenig beeindruckend, denn die Frontfassade wurde trotz vorliegender Pläne von Michelangelo nie fertiggestellt. Das Innere der Kirche zieren graue Säulenarkaden und weiße Wände. Die Bronzekanzeln neben dem Altar wurden von Donatello entworfen. Eine runde Steinplatte vor dem Altar kennzeichnet die Stelle der Krypta, wo Cosimo der Alte, der erste Herrscher der Medici, ruht. Direkt neben seinem Freund fand Donatello seine letzte Ruhestätte. Das Mausoleum beherbergt auch aufwenig gestaltete Grabmäler von Lorenzo dem Prächtigen und seines Bruders Giuliano sowie deren Nachkommen. Die meisten Familienmitglieder ruhen jedoch in den Medici Kapellen an der Piazza Madonna degli Aldobrandini.

Es lohnt sich auch der Besuch des Kreuzgangs. Hier bietet sich Ruhe inmitten des französischen Gartens von dem Trubel auf den Marktstraßen vor der Kirche und man gelangt in die von Michelangelo gestaltete Biblioteca Medicea Laurenziana mit ihrer beeindruckenden Auswahl an historischen Handschriften und Büchern. Darunter ist eine Bibel aus dem 8. Jahrhundert, der Codex Amiatinus und die älteste Ausgabe der Naturalis Historia, einer römischen Enzyklopädie. Die Bibliothek öffnete 1571 die Türen für die Öffentlichkeit.

San Marco und Museo di San Marco

An der Stelle wo einst die Ruine eines Benediktinerklosters gestanden hat, erbaute man mit den finanziellen Mitteln von Cosimo dem Alten die Kirche San Marco sowie ein Kloster. Es war für die Dominikanermönche von Fiesole gedacht. In der Kirche sind einige sehenswerte Gemälde aus dem 14. Jahrhundert und reich dekorierte Altäre zu bewundern. Im Kloster ist heute ein Museum beheimatet. Interessant sind vor allem die Fresken des Benediktinermönchs Fra Angelico, wie beispielsweise dessen Jüngstes Gericht und das letzte Abendmahl von Demenico Ghirlandaio im Speisesaal.

Absolut empfehlenswert ist auch die erste öffentliche Bibliothek Europas aus dem Jahr 1441 mit wertvollen Handschriften und Kodices. Auch ein von Fra Angelico illustriertes Messbuch ist ausgestellt. Einige der Zellen sind als Gedenkstätte für Girolamo Savonarola, dem Bußprediger, eingerichtet.

Santa Maria Novella

Der erste gotische Sakralbau in der Stadt entstand in den Jahren 1246 bis 1300. Die Außenmauern wurden nach der Taufkirche mit weißem und grünen Marmor gestaltet.

Dantes Kirche und Museum

An sich ist der Name der kleinen Kirche Santa Margherita die Cerchi. Hier soll Dante im Alter von 9 Jahren seine große Liebe Beatrice zum ersten Mal gesehen haben. In der Kirche findet sich ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, das an ihre unvergängliche Liebe erinnern soll. Außerdem werden bis heute Körbe von Liebesbriefe dort gesammelt. Dantes Geburtshaus existiert nicht mehr, doch in dem Haus schräg gegenüber ist Dantes Museum zu finden.

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