Skip to main content

Fiesole

Fiesole liegt etwa 10 km nördlich von Florenz in den Florentiner Bergen. Fiesole – schon damals längst besiedelt – wurde von den Etruskern gegründet, seit 80 v. Chr. trieben die Römer die Entwicklung des Ortes entscheidend voran (Faesulae), wobei die Stadt in ständiger Konkurrenz zum mächtigen Florenz stand.

Heutzutage ist Fiesole, eine auf mehrere Ortschaften verteilte Stadt mit 15.000 Einwohnern, ein Geheimtipp für Florenz-Besucher, die der sommerlichen Hitze und den Touristenströmen der Stadt entgehen wollen, indem sie in den ruhigeren und kühleren Bergen der Umgebung ein Hotelzimmer nehmen. Außerdem hat man bei klarem Wetter von hier aus eine wunderbare Sicht auf Florenz.

Fiesole ist Kunstkennern aus der ganzen Welt ein Begriff, siedelten sich hier doch Künstler verschiedenster Nationalitäten an. In Deutschland wurde Fiesole dank des Schweizer Malers Arnold Böcklin bekannt, der in San Domenico de Fiesole 1901 starb und auf dem Florentiner protestantischen Friedhof Camposanto degli Allori beigesetzt wurde.

Viele der sehenswürdigen Gebäude und Anlagen gehören heute zum Europäischen Universitätsinstitut von Florenz, das in San Domenico de Fiesole angesiedelt ist. Aus der Zeit der Etrusker sind Teile einer mächtigen Stadtmauer sowie Tempelruinen erhalten, Fundstücke sind im archäologischen Museum der Stadt ausgestellt. Aus der römischen Zeit ist das 3000 Personen fassende Theater erhalten (wieder entdeckt wurde es 1792, restauriert seit 1911), das noch heute gelegentlich für Veranstaltungen wie klassische Konzerte oder Theateraufführungen genutzt wird. Auch der sehr sehenswerte Tempel stammt aus dieser Zeit. Die Kirche von San Domenico stammt von 1406, wobei ihr Renaissancecharakter durch Umbauten im 16. und 17. Jahrhundert herrührt, Architekten waren damals Dosio und Nigetti.

Die Badia (Abtei) Fiesolana aus dem 12. Jahrhundert gehört nun zum Europäischen Universitätsinstitut. Sie wurde mehreren drastischen Umbauten unterworfen. Schon 1753 hatte hier die Accademia dei Georgofili ihren Sitz. Zentrum Fiesoles ist die Piazza Mino da Fiesole. An ihr befindet sich auch die Kathedrale des Ortes, die dem Heiligen Romulus gewidmet ist. Begonnen wurden die Arbeiten im 11. Jahrhundert; bedeutende Veränderungen an der Anlage wurden im 19. Jahrhundert vorgenommen. Besonders Fassade und Turm sind sehenswert. Zur Linken der Kathedrale liegt die Rektorei, ebenfalls im 11. Jahrhundert errichtet und bereits im 15. Jahrhundert den veränderten Anforderungen baulich angepasst. Weitere Bauten, die diesen Platz säumen, sind der Palazzo Vescovile sowie die kleinere Kirche Santa Maria Primerana.

Fiesole

Fiesole ©iStockphoto/Luis Pedrosa

Auf dem Gelände eines Etruskischen Tempels, den ein römischer Tempel ersetzte, wurde die Basilika von Sant’Allessandro errichtet (heute: Piazza S. Francesco). Zahlreiche Umbauten aus dem 11., 16., 18. und 19. Jahrhundert bieten Architekturfreunden die Möglichkeit, die Entwicklung eines stetig genutzten Gebäudes zu studieren. Der Konvent des San Francesco steht auf einem Hügel, der einst von einer etruskischen Akropolis gekrönt war. Dieser folgte eine mittelalterliche Festung, die von Florentinern im Jahr 1125 zerstört wurde. Schließlich gelangte die Stätte in den Besitz der Franziskaner (15. Jahrhundert), die das Gebäude erweiterten. Bekannter Abt war hier San Bernardino von Siena.

Fiesole hat neben architektonischen Schätzen auch Museen zu bieten – besonders zu nennen ist hier das Bandini-Museum an der Via Dupré 1. Eröffnet wurde es 1990, und es ist ganz den Sammlungen sowie dem Leben des Angiolo Maria Bandini (1726 bis 1803) gewidmet. Die Gemälde zeugen Kunst der Toskana, überwiegend aus der Schule des Giotto. Im Costantini Antiquarium (Via Partigiani, 9) sind antike Töpferwaren sowie Überreste von Fresken und andere Überbleibsel aus der Hellenistischen Zeit ausgestellt.

Fiesole bietet eine Reihe von ausgezeichneten Übernachtungsmöglichkeiten, wobei von exklusiven bis zu moderaten Preisen alles zu haben ist. Die spezielle Küche der Region – die alles andere bietet als Pizza oder Pasta, sondern eher von Wildgerichten aus den Wäldern der Gegend geprägt ist – sollte sich kein Besucher entgehen lassen. Die Weine sind nach einer Phase der Massenproduktion wieder auf Weltniveau angelangt. Überzeugen darf sich jeder, der hierher findet.

Top Artikel in Städte und Orte in der Toskana