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Toskanischer Urlaub in der Maremma

Einmal im Jahr müssen wir raus aus unserem Alltag, um uns zu erholen und Kraft für die Arbeit zu tanken. Und da unsere Haupturlaubszeit im September ist, beschlossen wir, nach Italien zu fahren, wo man in dieser Jahreszeit bestimmt noch gutes Wetter mit angenehmen Temperaturen vorfindet.

Die Gegend war schnell gefunden, wussten wir doch, dass uns in der Toskana mit ihren Wein- und Olivenbäumen, ihrer Kultur rund um Florenz und Siena sowie dem dolce vita im Allgemeinen ein vielversprechender Urlaub erwartete. So buchten wir im Internet über einen Reiseanbieter, der auch vor Ort über Ansprachpartner verfügt, für eine Woche eine Feriewohnung in der Maremma, einem Landstrich mit Pisa im Norden und Piombino mit dem Fähranleger für Elba im Süden. Da wir unsere zwei Hunde dabei hatten, beschlossen wir, mit unserem Auto zu fahren. Die Ferienwohnung in Suvereto hatten wir ab Samstag gemietet und nach einer Zwischenübernachtung in Kufstein fuhren wir am frühen Morgen von dort über den Brenner und weiter über die autostrada del sole über Bozen-Brixen, Verona bis zum Autobahnkreuz Fi-Pi-Li (Firenze-Pisa-Livorno). Von dort ging es dann weiter über die Autobahn nach Livorno und ab da die sehr schöne Strecke am Meer entlang über die via appia antica bis nach Venturina, von wo wir nach einer weiteren halben Stunde das Büro unserer Reiseagentur in Suvereto erreichten. Kurze Zeit später hatten wir den Schlüssel für unsere Ferienwohnung, die sich in einem Privathaus mit Pool wenige Kilometer aus Suvereto heraus, befand.

Der Urlaub konnte also beginnen. Und da in Italien auch am Sonntag die Lebensmittelgeschäfte geöffnet hatten, brauchten wir uns in Suvereto nur mit dem Nötigsten für den Abend eindecken. Der Einkauf für die Woche wurde dann nach einer erholsamen Nacht am Sonntag in Venturina erledigt.

Durch die Reiseunterlagen, die uns in der Agentur ausgehändigt wurden, stellten wir fest, dass der Strand von Venturina in weniger als 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen ist. So beschlossen wir, den Sonntag in San Vincenzo am Strand zu verbringen. Dort angekommen, aßen wir in einem Restaurant zu Mittag und fuhren nach einem Insidertipp des Kellners die Hauptstraße entlang Richtung Piombino, wo wir an der Bucht von Baratti die Schönheit des Meeres und den Strand mit seinen Pinienwäldern bewundern konnten. Da hier der Aufenthalt von Hunden wenigstens stillschweigend gestattet wurde, nahmen wir hier das erste Sonnenbad unter italienischer Sonne. Und unseren Hunden gefiel das Planschen im Meer und dem Fangen von Steinen im Wasser so sehr, dass wir nach Rückkehr in unsere Ferienwohnung das Gefühl hatten, die schlafen erst mal zwei Tage durch. Sie waren so geschafft und auch wir merkten schnell, dass Mittelmeersonne doch stärker auf unsere Haut Einfluss nimmt als wir gedacht hatten. Am Beginn der Woche hatten wir uns vorgenommen, die nähere Umgebung zu erforschen. Das mittelalterliche Städtchen Suvereto war schnell durchlaufen.

So setzten wir uns wieder ins Auto und setzten unsere Fahrt über die strada del vino fort. Kurze Zeit später erreichten wir Campiglia Marittima, ein wunderschönes Städtchen, von wo man einen herrlichen Blick über die Hügel der Maremma hat. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist uns der Friedhof. In Italien sind überirdische Bestattungen in Mauergräbern normal. Aber liegt der Friedhof in Suvereto im Tal, so hat man von diesem einen so fantastischen Ausblick, dass man fast neidisch mit den Toten wird. Da wir San Vincenzo bereits ein wenig kennen und wir an diesem Tag nicht ans Meer wollten, fuhren wir weiter in die Berge hinein und landeten irgendwann in Sassetta. Ein mittelalterliches Städtchen hoch im Berg gelegen, hätte man schon wegen der Fahrt meinen können, man sei in den Alpen. Die Steigungen im Sauerland sind nichts dagegen.

Maremma

Maremma ©iStockphoto/clodio

Fast jeden Tag unternahmen wir Ausflüge zu den Märkten nach Piombino oder Cecina, die mit unseren heimischen Wochenmärkten nicht zu vergleichen sind.
Bevor wir den letzten Urlaubstag antraten, lud uns der Reiseveranstalter zu einer Weinprobe mit lokalen Weinen ein. Wir erfuhren viel darüber, warum gerade die Weine der Maremma einen so kräftigen Geschmack haben und verstanden auch, dass wegen der geringen Anbaufläche der Weinertrag geringer ausfällt und die Weine somit teurer sind. Der Freitag war fest verplant mit dem Einkaufen von lokalen Gütern wie eben Wein und Gemüse, sodass wir nach einer Woche vollbepackt die Rückreise antraten mit der Gewissheit, bestimmt wieder zukommen.

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